Wie wirkt sich Diabetes auf die Zahngesundheit aus?

Wie wirkt sich Diabetes auf die Zahngesundheit aus?

Diabetes ist eine komplexe Stoffwechselerkrankung, die weit mehr als nur den Blutzucker betrifft. Ein oft unterschätztes Gebiet sind die Wechselwirkungen zwischen Diabetes und der Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel schafft ein Milieu, das den gesamten Körper beeinflusst und auch die Mundhöhle zu einem Ort erhöhten Risikos macht. Die Verbindung ist so eng, dass manche Experten sogar von einer wechselseitigen Beziehung sprechen, bei der schwere Zahnfleischerkrankungen wiederum die Blutzuckereinstellung erschweren können. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, diese Zusammenhänge zu verstehen.

Ein zentraler Tipp für Menschen mit Diabetes ist die konsequente Kontrolle und Einstellung des Blutzuckerspiegels. Dies ist die wichtigste Grundlage für eine gute Mundgesundheit. Ein gut eingestellter Diabetes verringert das Risiko für Komplikationen wie die Parodontitis erheblich. Bei dieser chronischen Entzündung des Zahnhalteapparates ist der Zusammenhang besonders deutlich. Hohe Glukosewerte im Speichel begünstigen das Wachstum schädlicher Bakterien und schwächen gleichzeitig die Abwehrkräfte des Zahnfleischs. Die Entzündung verläuft oft aggressiver und die Gewebe heilen schlechter. Eine stabile Stoffwechsellage ist daher der beste Schutz.

Ein weiterer essenzieller Tipp ist die Intensivierung der häuslichen Mundhygiene und die regelmäßige professionelle Betreuung durch das zahnärztliche Team. Neben dem zweimal täglichen Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Paste ist die tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen unverzichtbar. Zusätzlich sollten Menschen mit Diabetes mindestens zweimal im Jahr, in Absprache mit ihrem Zahnarzt eventuell sogar häufiger, zur Kontrolle und professionellen Zahnreinigung gehen. Dabei werden Beläge und Konkremente, also harte Ablagerungen unter dem Zahnfleischrand, gründlich entfernt, die eine Entzündungsquelle darstellen. Der Zahnarzt kann so auch frühe Anzeichen einer Gingivitis oder Parodontitis erkennen und behandeln.

Der dritte wichtige Tipp betrifft die Aufmerksamkeit für Warnsignale und eine offene Kommunikation zwischen allen behandelnden Ärzten. Menschen mit Diabetes sollten besonders wachsam für Symptome wie häufiges Zahnfleischbluten, anhaltende Rötungen, Schwellungen, zurückgehendes Zahnfleisch, länger anhaltenden Mundgeruch oder auch eine lockere Stellung der Zähne sein. Diese Anzeichen einer Parodontitis müssen umgehend abgeklärt werden. Ebenso wichtig ist es, dass Hausarzt oder Diabetologe und Zahnarzt über die Diagnose Diabetes und den aktuellen Gesundheitsstatus informiert sind. Nur so kann eine abgestimmte Behandlung erfolgen, die beide Erkrankungen berücksichtigt.

Zusammenfass

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